Oussame Daniba

Oussame Daniba starb im September 2014 unter bis heute ungeklärten Umständen mit nur 21 Jahren in Stralsund. Er war mit Freunden in einem Studierendenclub zum Feiern, als er im Laufe des Abends plötzlich verschwand. Erst Monate später, im Februar 2015, wurde seine Leiche mehrere Etagen über dem Club, der sich in einem Speichergebäude am Stadthafen befand, aufgefunden.

Oussame Daniba flüchtete aus seinem Geburtsland Marokko in der Hoffnung, in Deutschland ein neues und besseres Leben beginnen zu können. In Deutschland angekommen wurde der junge Mann nach Stralsund verwiesen, wo er in der Gemeinschaftsunterkunft auf dem Dänholm lebte.

Den vermutlich letzten Abend seines Lebens verbrachte er mit einem Freund aus der Unterkunft. Sie kehrten in den Abendstunden im Studierendenclub 8vorne ein. Sein Freund berichtete später, Oussame Daniba wollte sich nur kurz an der Bar ein Getränk holen, kehrte jedoch nicht wieder zurück.

Zwei Tage nach seinem Verschwinden versuchten Freunde, ihn als vermisst zu melden. Der Polizeibeamte am Telefon teilte ihnen jedoch mit, sie sollten auf eigene Faust weiter suchen. Nach unzähligen unbeantworteten Anrufen auf sein Handy versagte schließlich nach sieben Tagen dessen Akku.

Am 14. Februar 2015, über fünf Monate später, nahmen Mitarbeiter des Clubs, in dem Oussame Daniba zuletzt gesehen wurde, einen beißenden Geruch wahr und alarmierten die Polizei. Mehrere Etagen über dem 8vorne, im leerstehenden Teil des alten Speichergebäude, fand man dann die Leiche eines jungen, zu diesem Zeitpunkt noch unbekannten Mannes, der später als Oussame Daniba identifiziert wurde. Die Betreiber:innen des Clubs konnten sich nicht erklären, wie jemand unbemerkt in die höheren Etagen des Speichers vordringen konnte und dann auch noch ein halbes Jahr unbemerkt dort liegen konnte.

Es gibt bis heute keine Hinweise, die ein Fremdverschulden an Oussame Danibas Tod ausschließen. Die Verletzungen, an denen er starb könnten sowohl durch einen Sturz als auch durch eine Körperverletzung verursacht worden sein. Die Umstände seines Auffindens werfen viele Fragen auf. Da bis heute keine Zeug:innen bekannt sind, lässt sich eine rassistische Gewalttat ebenso wenig auszuschließen, wie ein Unfall. Für Oussame Danibas Familie bleiben diese Fragen bis zum heutigen Tag unbeantwortet.